30.6.2016
Über den öffentlichen Auftrag der Wissenschaft und über ihre Zukunft in beiden Ländern diskutieren mit Prof. Rita Süssmuth, Vorstandsvorsitzende der DPWS, Prof. Aleksander Bobko, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Hochschulbildung der Republik Polen, und Prof. Edmund Wittbrodt, ehemaliger Bildungsminister und ehemaliger Präsident der Technischen Universität in Gdańsk (Danzig).
Der 25. Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit ist der richtige Moment, um an den Auftrag der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung zu erinnern, die bisherigen Ergebnisse ihrer Arbeit kritisch zu reflektieren und über die aktuellen Herausforderungen einer breit verstandenen deutsch-polnischen wissenschaftlichen Zusammenarbeit nachzudenken. Das Ziel der Konferenz ist es, Wissenschaftler und andere Experten mit aktuell bearbeiteten Themen vertraut zu machen, die Notwendigkeit der innovativen Forschung und Analyse darzustellen sowie über Fördermöglichkeiten für deutsch-polnische Partnerschaftsprojekte in den Geistes-, Sozial-, Kultur-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften zu informieren.
„Ich möchte nicht, dass man von uns sagt, wir würden uns mit Technologien auskennen, aber von der Philosophie oder der gemeinsamen Geschichte wenig wissen.”, sagt Prof. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a. D. und Vorstandsvorsitzende der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung. Damit betont sie die Wichtigkeit der bilateralen Zusammenarbeit im Hochschulwesen und in der geisteswissenschaftlichen Forschung. Über den öffentlichen Auftrag der Wissenschaft und über ihre Zukunft in beiden Ländern diskutieren mit Prof. Rita Süssmuth Prof. Aleksander Bobko, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Hochschulbildung der Republik Polen, und Prof. Edmund Wittbrodt, ehemaliger Bildungsminister und ehemaliger Präsident der Technischen Universität in Gdańsk (Danzig). Die Podiumsgäste sprechen auch über den Mehrwert der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Wissenschaft und der Hochschulbildung. Inwiefern tragen Geistes- und Gesellschaftswissenschaften dazu bei, wichtige gesellschaftliche Probleme zu lösen? Sollten sich Wissenschaftler/-innen auf Politikberatung einlassen und wenn ja, in welchem Ausmaß?
Vor der Diskussion präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus beiden Ländern die Ergebnisse ihrer Forschungsvorhaben zur ukrainischen Minderheit in Polen und Deutschland, zur Kapitalbeteiligung von Mitarbeitern in kleinen und mittelständischen Unternehmen und zur deutsch-polnischen Zweisprachigkeit.
Veranstalter
Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Solidarność- Zentrum
Ort
Europäisches Solidarność-Zentrum (1. OG, Bibliothek), pl. Solidarności 1, Gdańsk
Zeit
Donnerstag, 30. Juni 2016, 14:00–18:30 Uhr
Kontakt
Daria Mudzo-Wieloch, Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung, mudzo-wieloch@dpws.de
PROGRAMM
14:00 Uhr Begrüßung der Konferenzteilnehmer/-innen durch:
- Basil Kerski, Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrums
- Paweł Adamowicz, Stadtpräsident von Danzig
- Cornelia Pieper, Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig
- Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a. D. und Vorstandsvorsitzende der DPWS
- Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej, Universität Warschau, stellv. Beiratsvorsitzender der DPWS
14:30 Uhr Präsentation von drei Forschungsprojekten zu aktuellen Themen:
„Ukrainer in Polen und Deutschland – gesellschaftlich-politisches Engagement, Erwartungen, Möglichkeiten, Handlungen“ Dr. Agnieszka Łada, Instytut Spraw Publicznych (Stiftung Institut für Öffentliche Angelegenheiten) in Warschau; Julian Plottka, Institut für Europäische Politik in Berlin
Der Euromaidan wurde zur Demonstration der realen Macht der Zivilgesellschaft in der Ukraine.
Der Bericht zeigt das Engagement der ukrainischen Emigranten und die Probleme in ihrem Land: Proteste und Demonstrationen gegen den Krieg im Osten des Landes, Hilfe für im Krieg geschädigte Soldaten und deren Familien. Die Autoren des Forschungsberichts schlagen vor, in den EU-Ländern konkrete, auch finanzielle, Mechanismen in Gang zu setzen, um die Entwicklung des gesellschaftlichen Kapitals in der Ukraine, insbesondere lokaler Initiativen, zu unterstützen.
„Entwicklung eines deutschen und eines polnischen Mitarbeiterkapitalbeteiligungskonzeptes für KMU auf Grundlage des ESOP-Konzeptes“ Prof. Dr. Jens Lowitzsch, Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder); Dr. habil. Arkadiusz Radwan, Direktor des Allerhand-Instituts in Krakau
Die Mitarbeiterkapitalbeteiligung wurde parallel in Polen und in Deutschland zu einem aktuellen Thema. Die Verabschiedung einer Resolution zu dieser Frage durch das Europäische Parlament hat die Projektziele bestimmt: – eine komplexe Analyse, die es ermöglichen würde, eine angemessene Politik zu begründen. Ihr Ergebnis sollte ein konkreter Vorschlag möglicher Modelle zur Mitarbeiterkapitalbeteiligung in beiden Ländern sein.
„Linguistische und sprachdidaktische Aspekte der unvollständigen deutsch-polnischen Zweisprachigkeit“ Prof. Dr. Anna Dąbrowska, Universität Breslau; Dr. Grzegorz Krajewski, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Slawisten der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Polonisten der Universität Breslau haben gemeinsam ein originelles didaktisches Konzept erarbeitet. Dabei geht s um das Erkennen der sprachlichen Charakteristika von zweisprachigen Polen, die in Deutschland leben: der sogenannten Benutzer der polnischen Sprache als „geerbter Sprache“, die Polnisch in Situationen mit Familienbezug benutzen. Auf der Grundlage der Analysen ist ein Online-Übungsheft entstanden, zugänglich unter: www.nakoncujezyka.uni-freiburg.de.
Um 17.00 Uhr laden die Veranstalter zu einer Paneldiskussion mit Prof. Dr. Rita Süssmuth, Prof. Dr. Aleksander Bobko und Prof. Dr. hab. Ing. Edmund Wittbrodt ein, moderiert von Prof. Dr. Klaus Ziemer, dem Beiratsmitglied der DPWS, Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität Warschau.
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