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Sonderausschreibung 2018

Im Jahr 2018 fand die erste DPWS-Sonderausschreibung unter dem Motto „Stabilität und Veränderung der Kommunikation in den gegenwärtigen deutsch-polnischen Beziehungen“ statt.

Mit diesem Thema wollte die Stiftung eine breite wissenschaftlich interessierte Öffentlichkeit erreichen und gleichzeitig empirische und theoretische Forschung zur Kommunikation in den zeitgenössischen deutsch-polnischen Beziehungen unterstützen. Die Forscherteams konnten die Rollen bestimmter Akteure oder Gruppen oder auch einzelne gesellschaftliche Bereiche untersuchen. Besondere Bedeutung hatten dabei die Interaktionen in der Politik, den Medien und innerhalb der Zivilgesellschaft.

Ein wichtiges Kriterium war, dass die Forschung Aspekte wie die Auswirkungen der Besonderheiten einer bestimmten politischen Kultur auf die Kommunikation, die Rolle der Medien bei der Förderung des Wissens über das Nachbarland und die Einstellungen und interkulturellen Kompetenzen von Entscheidungsträgern analysieren sollte. Besonders wichtig war auch die Auseinandersetzung mit dem Thema der grundlegenden Veränderungen in der Kommunikation durch die dynamische Entwicklung des Internets und der sozialen Medien. Die heutige Zeit, insbesondere die Zeit nach dem EU-Beitritt Polens und die aktuellen Herausforderungen, die sie kennzeichnen, sollten im Mittelpunkt der Forschung stehen.

Zwei Siegerprojekte wurden im Zuge der Ausschreibung ausgewählt:

Im Rahmen des Projekts „Emotionale Nachbarschaft. Affekte in deutsch-polnischen medialen Diskursen seit dem EU-Beitritt Polens" analysierten Forscher der Universität Bayreuth und der Kazimierz Wielki Universität in Bydgoszcz Pressetexte zu Medienereignissen, die sowohl für Polen als auch für Deutsche relevant sind, um zu untersuchen, welche manifeste und latent vorhandene Emotionen in Pressemeldungen auftauchen und wie diese die affektiven Weltbilder beeinflussen, die dann reproduziert und verbreitet werden. Die Ergebnisse der Untersuchung ermöglichten es, die Unterschiede zwischen dem polnischen und dem deutschen Mediendiskurs aufzuzeigen und deren Ursachen zu verstehen, die den Anstoß für die Vorbereitung einer diskursiv realisierten „Politik der Affekte“ geben können, im Sinne einer Politik positiver (kooperationsfördernder) Emotionen.

Das Projekt „Akteure, Felder, Wege – deutsch-polnische Kommunikation: Miteinander und übereinander“ wurde zwischen 2019 und 2022 von einem Forscherteam aus drei Institutionen durchgeführt: Institut für Öffentliche Angelegenheiten in Warschau, das Deutsch-Polnische Institut in Darmstadt und die Freie Universität in Berlin. Sie haben umfangreiche Recherchen durchgeführt, um die Kommunikation zwischen Polen und Deutschen und die Art und Weise, wie sie miteinander kommunizieren, zu untersuchen. Das Ergebnis ist eine Reihe von Veranstaltungen, Studien und Online-Publikationen, die unter anderem Elemente der deutsch-polnischen Beziehungen aus verschiedenen Blickwinkeln analysieren, wie etwa die Wahrnehmung des Nachbarlandes, das Thema Krieg oder die Botschaften in den sozialen Medien.

Mehr: „Emotionale Nachbarschaft. Affekte in deutsch-polnischen medialen Diskursen seit dem EU-Beitritt Polens",„Akteure, Felder, Wege – deutsch-polnische Kommunikation: Miteinander und übereinander“