Der sechste Kongress Polenforschung vom 14. bis 17. März 2024 in Dresden bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Arbeitsschwerpunkt Polen erneut Gelegenheit, ihre aktuellen Forschungen zu präsentieren, sich zu vernetzen und über den Stand polenbezogener Forschungen zu diskutieren. Dieses Mal begleitet den Kongress das Rahmenthema „Umbrüche – Aufbrüche / Przełomy – przeobrażenia / Upheavals – New Beginnings“. Mehr
Regierungsabkommen ermöglicht der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung zusätzliche Förderung von Forschungsprojekten
Unterzeichnung des Abkommens am 21. Juni 2023 im Ministerium für Bildung und Wissenschaft in Warschau
Am 21. Juni 2023 unterzeichneten in Warschau Vertreter des deutschen und des polnischen Wissenschaftsministeriums, Staatssekretärin Prof. Sabine Döring und Staatssekretär Wojciech Murdzek, unter Anwesenheit der Botschafter Deutschlands und Polens sowie des Vorstands der DPWS, ein Änderungsabkommen zum Regierungsabkommen über die Zusammenarbeit im Rahmen der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung. Dieses Abkommen schafft eine rechtliche Grundlage, um die Fördertätigkeit der Stiftung mit mehr Fördergeldern zu unterstützen. Bis zu 500 Tsd. Euro jährlich kann jede Seite bereitstellen.
Cornelia Pieper, Vorstandsvorsitzende der Stiftung und Generalkonsulin in Danzig, sagte: „Dieses Abkommen öffnet die Tür, um weiterhin größere Forschungsvorhaben zu zentralen deutsch-polnischen Themen zu fördern. Wir begrüßen die Absicht der beiden Regierungen, diese wichtige Form der deutsch-polnischen Kooperation fortzusetzen.“
Im Rahmen der Sonderausschreibung der DPWS hat ein Wissenschaftlerteam die Kommunikation zwischen Polen und Deutschen und die Art und Weise, wie sie übereinander kommunizieren, umfassend untersucht. Das Projekt „Akteure, Felder, Wege – deutsch-polnische Kommunikation: Miteinander und übereinander“ wurde in Kooperation zwischen dem Deutschen Polen-Institut in Darmstadt und dem Institut für öffentliche Angelegenheiten in Warschau realisiert.
Das Ergebnis ist eine Reihe von Veranstaltungen, Studien und Online-Publikationen, die unter anderem Elemente der deutsch-polnischen Beziehungen aus verschiedenen Blickwinkeln analysieren, etwa die Art und Weise, wie das Nachbarland wahrgenommen wird, das Thema Krieg oder die Botschaften in den sozialen Medien. Gleichzeitig haben die Autoren des Projekts Empfehlungen erarbeitet, die darauf abzielen, die Selbstreflexion und Sensibilität gegenüber dem Nachbarn und Partner zu erhöhen und so die deutsch-polnische Kommunikation zu erleichtern.
Wissenschaftler von der Universität Bayreuth und der Kazimierz-Wielki-Universität in Bydgoszcz analysierten ein umfangreiches Korpus von Pressetexten zu Medienereignissen, die sowohl für Polen als auch für Deutsche relevant sind. Das Ziel des 2019-2023 durchgeführten Projekts „Emotionale Nachbarschaft. Affekte in polnisch-deutschen Mediendiskursen seit dem EU-Beitritt Polens“ war es, zu untersuchen, welche manifest und latent vorhandenen Emotionen in Pressemeldungen auftauchen und wie sie die affektiven Weltbilder beeinflussen, die dann reproduziert und verbreitet werden.
Die Forschungsergebnisse zeigen die Unterschiede zwischen dem deutschen und polnischen Mediendiskurs auf und gehen auf die Ursachen ein, was den Anstoß für die Vorbereitung einer diskursiv realisierten „Politik der Affekte“ geben kann, im Sinne einer Politik kooperationsfördernder Emotionen.